Hände weg vom Hafen!

Der MDR berichtete am 5.10.2018 über die Aktivitäten des Herrn Niederleig gegen den Ausbau des Riesaer Hafens. Als Kreisrat liegt mir der Erhalt der gebeutelten Industrie in meiner Heimatstadt sehr am Herzen. Hinter der erneuten Aktion steht eine Ideologie, die De-Industrialisierung mit den Folgen: Arbeitslosigkeit, Verarmung, Wegfall von Gewerbesteuereinnahmen für die Kommunen.

2016 fand in der Containerhalle des Hafens die Informationsveranstaltung der Geschäftsführung für die Bürger von Gröba statt. Diese war gut besucht. Herr Roloff erläuterte den interessierten Bürgern das Projekt einschließlich der Investitionen für den Lärmschutz. Dabei wurde auch erwähnt, daß es auch erforderlich sein könnte, daß nach 22 Uhr noch ein Container verladen werden muß, wenn beispielsweise in einem Betrieb das Band zum Stehen kommen könnte. Die Zufahrt der LKWs wird schwerpunktmäßig künftig über die Greifzustraße abgewickelt werden. Die Anwesenden wurden aufgefordert, ihre Bedenken zu dem Projekt zu äußern, da die Unternehmensleitung an einem gutnachbarlichen Verhältnis interessiert ist. Es gab keinen einzigen Einwand zu diesem Projekt.

Um bei Niedrigwasser der Elbe den Betrieb zum Hamburger Hafen aufrecht zu erhalten werden im Bedarfsfall die Container auf der Schiene nach Hamburg transportiert. Wichtig ist, daß Zigtausende Container nicht per LKW über die Straße 500 km transportiert werden müssen. Am Riesaer Hafen hängen tausende Unternehmen und Kunden und können mit der verantwortungsvollen Arbeit der Mitarbeiter rechnen. Zusätzlich wurde eine Halle zur Reparatur von Containern gebaut, um eine dringend notwendige Dienstleistung für Reedereien und Speditionen erbringen zu können.

Herr Roloff sprach auch davon, daß sich die Verantwortlichen in Berlin einig seien, den Trittin- Erlaß außer Kraft zu setzen, der sich gegen den Elbeausbau richtet. Doch das Deichvorland wuchert immer mehr zu. Ich habe zu dieser Problematik einen mit Interesse aufgenommenen Diskussionsbeitrag gehalten (siehe auch PM zur Kreisstraßenbefahrung 2016! und PM vom 10.11.18 zum Thema Hochwasserschutz an der Elbe).

 

In diesem Zusammenhang möchte den dringend erforderlichen Weiterbau der B169 mit unterstützen!

 

Am 28.02.2018 hatte die Sprecherin der Grünen im Landtag, Meier, bezogen auf den niedrigen Elbepegel 2017 nichts anderes zu tun,als sich in der SZ zu äußern : „Riesaer Hafen stellt Negativrekord auf“. Daher weht der Wind!

 

Herr Niederleig hat vorher einen erbitterten „ Kampf“ gegen Feralpi geführt wegen Belästigung durch Staub. Das ging hin bis zur Behauptung in der Presse:“ Riesa wird verchromt“. Das nach der Wende noch übrig gebliebene Unternehmen der Stahlerzeugung sollte auch noch abgewickelt werden. 2014 wandte sich Herr Niederleig mit seinem Anliegen an die Landtagsfraktion der AfD, und erwartete Unterstützung. Mit einem Besuch im Stahlwerk und einem offenen Gespräch mit dem Geschäftsführer war dieser Spuk schnell beendet.

 

Ich kenne die Situation vom ehemaligen Martinwerk II mit Stahlformgießerei, zwei 120t- Siemens-Martin-Öfen, 4 Elektroöfen und dem Fallwerk zur Aufarbeitung der Schlacke-„Bären“. Was heute an Filteranlagen für die Abluft an Millionen € installiert wird, ist selbst in den alten Bundesländern nicht in diesem Umfang üblich. Feralpi ist für seine umweltschonende Arbeitsweise mit staatlichen Auszeichnungen geehrt worden.

 

Alle Stahlwerke, die als „Rohstoff“ Schrott einschmelzen müssen damit leben, daß nicht alles 100% Eisen ist, was angeliefert wird.

 

Man versetze sich nun einmal in Lage einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters in den vorgenannten Unternehmen, wie es ihnen zumute ist, wenn hier die Existenzgrundlage infrage gestellt wird. Der Hafen ist überlebensnotwendig für die Unternehmen im Landkreis.

 

 

Werner Laaser, Kreisrat

 

 

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